Winterzunder #4: Blindspot
In unserem Special stellen wir euch Bücher, Musik, Spiele und Serien vor, mit denen wir uns im Winter die Zeit vertreiben. Für unsere Redakteurin Annika bietet die Crime-Serie ‚Blindspot‘ actionreiche Spannung und interessante Einblicke in amerikanische Institutionen.
Wie zieht man auf dem belebten New Yorker Times Square alle Blicke auf sich? Indem man nackt aus einer Sporttasche steigt und am ganzen Körper tätowiert ist, hat man sicherlich gute Chancen, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu gewinnen. Das wissen auch die Macher der Krimiserie „Blindspot“, deren erste Staffel mit 23 Folgen à 43 Minuten auf Amazon Prime verfügbar ist.
Darum geht’s
Eines Abends entsteigt eine junge Frau (Jaimie Alexander) einer Tasche auf dem New Yorker Times Square. Sie weiß nicht, wer sie ist oder wie sie dorthin gelangt ist. Ihr Körper ist jedoch übersät mit Tattoos, von denen eines den Namen des FBI-Agenten Kurt Weller trägt. Weller (Sullivan Stapleton) nimmt sich des Falles an, um die Herkunft und Identität der Frau, der sie schon bald den Namen Jane Doe geben, aufzuklären. Mit seinem Team versucht er, herauszufinden, was es mit den Tattoos auf sich hat. Die Hoffnung aller ist es, über die Tattoos zu erfahren, wer Jane Doe wirklich ist und welche Rolle der FBI-Agent in diesem Zusammenhang spielt.
Schnell stellt sich heraus, dass die Tattoos Hinweise auf geplante Verbrechen geben. Während der Einsätze beweist sich Jane als wertvolle Unterstützung. Neben Flashbacks zu ihrer Vergangenheit überrascht sie sich selbst und das Team unter anderem mit chinesischen Sprachfähigkeiten und einer exzellenten Nahkampftechnik. Es liegt also auf der Hand, dass Jane bereits nach wenigen Folgen in das Team integriert und interimsweise als FBI-Mitarbeiterin eingesetzt wird. Vielleicht ist sie aber auch eine exzellente Killerin? Denn durch das Lösen der Tattoo-Rätsel wird dem FBI bewusst, dass eine internationale Verschwörung hinter der Frau ohne Gedächtnis steckt.
Krimi, wie man ihn kennt
Das Genre Krimi macht dieser NBC-Serie unter der Regie von Martin Gero und Greg Berlanti also alle Ehre. Seien es Biowaffen, Cyberangriffe oder Menschenhandel: Die erste Staffel verspricht den Zuschauer:innen die volle Bandbreite an Straftaten. Auf ihre eigene Weise setzt die Produktion die typischen Merkmale einer FBI-Serie auch bei den Charakteren um: Kurt Weller ist der Typ mit der reinen Weste, der nie einen Fehler begeht und überaus engagiert ist. Ihm gegenüber steht Jane Doe, die für alle undurchsichtig ist und sich während ihrer Arbeit mit zwielichtigen Gestalten trifft. Das allwissende Laborgenie Patterson (Ashley Johnson), die sture Natascha „Tasha“ Zapata (Audrey Esparza) und der traumatisierte, überaus ehrgeizige Edgar Reade (Rob Brown) bestätigen ebenfalls das Klischee.
Darum lohnt sich ‚Blindspot‘
Warum sollte man sich diese Serie also dennoch anschauen? Die Antwort ist einfach: Nicht nur unter dramaturgischer Betrachtung wurde ‚Blindspot‘ zurecht für den People’s Choice Award nominiert. Ein Erfolgsgarant ist auch der Charakter von Rich Dotcom (Ennis Esmer), der in jeder noch so brenzligen Situation nie um einen lockeren Spruch verlegen ist. Er ist einfach ein extrem cooler Dude. Nicht zuletzt die Darstellung der amerikanischen Institutionen und ihrer Beziehung zueinander macht ‚Blindspot‘ meiner Meinung nach sehenswert.
Wer von ‚Blindspot’ nicht genug bekommen kann, findet im Netz übrigens ausreichend Material: Die Geschichte um Jane Doe und das FBI-Team findet erst nach fünf Staffeln und 100 Folgen ihr Ende. Müsste ich mich für eine Staffel entscheiden, würde die erste Staffel das Rennen gewinnen. Im Vergleich ist sie der Realität am nächsten und bietet die meisten Spannungsmomente. Aber auch Staffel 5 ist mit ihrer Story und der Entwicklung der Charaktere besonders sehenswert.
Hier geht’s zur Serie bei Amazon Prime.