aufgeschrieben, Film, Literatur

Warum die Welt besser wäre, wenn wir alle Hobbits wären

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Zum diesjährigen Hobbit-Tag ist eine Lobeshymne auf unsere kleinen, tapferen Freunde aus dem Auenland angebracht. Und welch größeres Kompliment könnte man einem Volk machen, als sich zu wünschen, genauso zu sein, wie sie?

In dem umfangreichen Mittelerde-Universum, welches J.R.R. Tolkien in den 1930er-Jahren ersann, sind die Hobbits auf den ersten Blick wohl die Wesen, die am wenigsten Potenzial zum Hauptcharakter eines Fantasy-Epos haben. Sie sind nicht anmutig wie die Elben, kräftig wie die Zwerge, mächtig wie die Zauberer, blutrünstig wie die Orks oder heldenhaft wie die Menschen. Sie brechen nicht aus eigenen Stücken zu Abenteuern auf. Ein Hobbit bleibt im Auenland, wo er hingehört, mag die Veränderung nicht, ist altmodisch und interessiert sich nicht für den Rest der Welt.

Moment…

Nochmal von vorn: Hobbits eignen sich vielleicht nicht auf Anhieb als Superhelden, obwohl Bilbo, Frodo, Sam, Pippin und Merry uns eines Besseren belehrt haben. Doch auch abseits der Protagonisten des Ringkrieges ist der Lebensstil des Völkchens aus dem Westen Mittelerdes nachahmenswert. Hobbits sind in erster Linie genügsam. Anstatt sich am eigenen Geburtstag reich beschenken zu lassen, ist es bei ihnen Brauch, anderen Geschenke zu machen – wie selbstlos. Sie lieben gute Gesellschaft und gutes Essen mehr als gutes Geld. Sie füllen ihren Tag mit sieben Mahlzeiten, da bleibt nicht viel Zeit für harte Arbeit, sondern nur noch fürs Pfeiferauchen. Dafür gehen sie später ins Bett, nicht etwa, um versäumte Stunden mit Fleiß aufzuwiegen, sondern um gemeinsam im Grünen Drachen zu feiern, zu trinken und zu singen. Im Grünen Drachen in Hobbingen, wo die hügelige Landschaft gesäumt ist von liebevoll gepflegten Gärten, urtümlichen landwirtschaftlichen Geräten und bunten runden Eingangstüren, die zur Gemütlichkeit einladen. Wer würde da noch verreisen wollen? Fantasy-Meister Tolkien selbst identifiziert sich mit seinen literarisch großartigen Schöpfungen:

I am in fact a Hobbit (in all but size). I like gardens, trees and unmechanized farmlands; I smoke a pipe, and like good plain food […]; I like, and even dare to wear in these dull days, ornamental waistcoats. I am fond of mushrooms (out of a field); have a very simple sense of humour […]; I go to bed late and get up late […]. I do not travel much.

Und was würden wir in unserem Leben dazu gewinnen, wenn wir es den Hobbits gleichtun würden. Mehr Geschenke, mehr Essen, mehr Schlaf, mehr Gründe zum Feiern (denn Hobbits brauchen keine Gründe für eine gute Party). Nicht nur auf persönlicher Ebene würden wir von einem Hobbit-Leben profitieren. Unsere Gesellschaft wäre eine andere: wäre ein:e jede:r genügsam, ginge es nicht um Geld, Gold und noch mehr Diamanten. Es ginge um ein friedliches Miteinander und um Spaß am Leben – um den Genuss, nicht den Konsum. Stellvertretend für die Leser:innen demaskiert sich der vom Arkenstein besessene Zwergen-König Thorin Eichenschild selbst und macht die Hobbits zu einem wichtigen Vorbild unserer Zeit: 

“If more of us valued food and cheer and song above hoarded gold, it would be a merrier world.”

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