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The Pursuit of Happiness?

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In ihrem Buch how do we know we’re doing it right? And other thoughts on modern life beschreibt die Autorin Pandora Sykes den Struggle des modernen Lebens: die schier unendlichen Entscheidungen, die wir jeden Tag treffen. 

Jeden Tag müssen wir uns unzählige Male für– und dabei auch gleichzeitig gegen etwas oder jemanden entscheiden. Will ich meinen Kaffee heute lieber entkoffeiniert oder mit Espresso-Shot. Nehme ich das Fahrrad oder laufe ich. Treffe ich mich heute Abend mit Freund:innen oder lege ich einen Self-Care Abend ein. Schaue ich heute eine Serie oder einen Film. Natürlich gibt es noch viele weitere Entscheidungen, die zu treffen sind und unser Leben noch mehr zu beeinflussen scheinen, zum Beispiel welchen Weg wir nach dem Abi einschlagen oder in welche Stadt wir ziehen. (Disclaimer: viele Menschen, die weniger privilegiert sind, haben mit ganz anderen Entscheidungen zu kämpfen). Dabei schwingt immer die Angst mit, dass die andere Option die bessere gewesen wäre.

Es gibt einfach sehr viel Auswahl, deswegen erscheint alles und jede:r ersetzbar. Die Welt ist schon ohne den Struggle der vielen Möglichkeiten schwer genug: Klimakrise, Corona, Rassismus, Sexismus. Da will man sich doch nicht auch noch zumuten, zwischen 35 verschiedenen Badesalzen entscheiden zu müssen. Manchmal fühlt es sich an, als würde ich einen vollgestopften Schrank öffnen, aus dem alle Möglichkeiten, die ich dort jemals reingepfercht habe, auf mich drauf fallen. Aber wieso fühlt man sich von dieser Flut an Möglichkeiten so erdrückt, wenn die Wahl zu haben eigentlich mit Freiheit gleichzusetzen ist?

Sykes und Andere sehen darin nicht nur ein generelles sondern auch ein gegendertes Problem: 

for many women it [freedom] has also led to conflicting pressures: we can work full-time, but we are also still assumed to be the primary caregivers; we are free from retro beauty standards and yet the avenues to self-improvement have intensified through the lenses of wellness, surgery and social media. (2)

Obwohl ich viel mehr Optionen habe, was meinen Lebensweg angeht, als Frauen vor mir, fühle ich mich deshalb nicht immer frei. Es kann auch einschränken und teilweise mehr Druck erzeugen, alles richtig zu machen. 

Aber was ist überhaupt richtig in dem Zusammenhang? Richtig heißt nach unserem modernen Verständnis, dass die beste Option die ist, die uns am glücklichsten macht. Gleichzeitig muss man mit diesen Entscheidungen auch in der kapitalistischen patriarchalen Gesellschaft unserer Zeit überleben. Wie so oft hängt also das Maß von Freiheit, Glück und Unbeschwertheit mit Privilegien zusammen. 

Das soll sich nicht so anhören, als hätte ich etwas gegen Entscheidungsfreiheit. Das Gegenteil ist der Fall. Trotzdem sind die Gedanken, die Pandora Sykes in ihrem Buch darlegt, wichtig und gerade für ältere Menschen eine gute Möglichkeit, die Probleme nachfolgender Generationen besser zu verstehen. 

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