reingezogen

I couldn’t help but wonder…

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In den 90ern revolutionierte die auf dem gleichnamigen Buch von Candace Bushnell basierende Serie Sex and the City die Art und Weise, wie über Sex und vor allem weibliche Lust gesprochen wurde. 23 Jahre nach Ausstrahlung der ersten Staffel ist das Sequel And Just Like That… in Produktion. Aber kann der Vibe der Originalserie überhaupt reproduziert werden, besonders wenn man bedenkt, dass Kim Catrall gar nicht dabei sein wird? Und haben sich die Produzent:innen und Autor:innen die Kritik vieler Fans endlich zu Herzen genommen?

Als ich bei Instagram die Nachricht las, dass ein Sequel für SATC geplant ist, war meine Reaktion zweischneidig. Ich habe die Serie zwar sehr gerne geschaut und sogar im dritten Lockdown noch mal gerewatched, aber irgendwas hat mich davon abgehalten sofort „Hurra!“ zu schreien. Was ich an SATC liebe: Fashion, pinke Cocktails, eine starke Freund:innenschaft und weibliche sexuelle Selbstbestimmung. Was ich an SATC hasse: veraltete Vorstellungen von Geschlechterrollen, eingeschränkte Sichtweise des sexuellen Spektrums, fehlende Abbildung verschiedener Lebensrealitäten-kurz gesagt, es fehlt Diversität!

Eines der Markenzeichen der Serie ist es, dass die vier Frauen in einem Diner sitzen und über ihre jeweiligen Dating-Erlebnisse sprechen. Dabei finde ich es jedes Mal schön, dass die Vier so offen über ihre Sexualität sprechen, andererseits kommt die Serie dabei aber auch immer wieder an ihre Grenzen, wenn es um Toleranz und Offenheit geht. Obwohl erfolgreiche Sex-Kolumnistin, scheint Carrie nicht zu wissen, dass es Bisexualität gibt. Charlotte ist wie besessen von dem Gedanken endlich verheiratet zu sein und predigt jede Folge, wie eine Frau zu sein hat, damit ein Mann sie heiraten möchte. In einer Folge streitet sich Samantha mit einer Gruppe Trans-Sexworkerinnen, wobei mehr als einmal transphobe Aussagen fallen. Ein paar Folgen vorher haben sich die Serienmacher:innen dazu entschieden, einen umgekehrten Rassismus zu zeigen, der den realen Rassismus gegen BIPOC einfach unter den Teppich kehrt. In besagter Folge wird Samantha von einer schwarzen Frau geshamed, weil sie weiß ist.

Die Liste könnte unendlich lang weitergehen, denn ich könnte definitiv in jeder Folge einen oder mehrere Aspekte finden, die so einfach nicht gehen. Durch die vielen ikonischen Outfits, Drinks und coolen Restaurants könnte man alles andere manchmal fast ausblenden. Aber eben 
nur fast. Und wie Carrie oft so schön schreibt, I couldn´t help but wonder… Schaffen die Produzent:innen der Serie es dieses Mal, eine inkludierende Darstellung von Sex und Liebe zu zeigen oder schmeißen sie doch eher wieder alles mit Glitzer und Designer:innenmode voll, damit es uns gar nicht auffällt, dass sich nichts geändert hat? Das ist wohl auch der Grund, warum ich bei der Verkündung des Sequels nicht sofort Vodka und Cranberry Saft rausgeholt habe. Obwohl ich sehr skeptisch bin, was die neue Produktion angeht, hege ich auch die Hoffnung, dass wir uns seit den 90er Jahren merklich weiterentwickelt haben.

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