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Everything I Know About People-Pleasing

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In ihrem Memoir Everything I Know About Love erfahren wir, wie Dolly Alderton es geschafft hat, mit dem People-Pleasing aufzuhören und sich zuzugestehen, nur noch das zu tun, was sie auch wirklich leisten kann. Dolly Alderton ist nicht die Einzige, die mit diesem Problem zu kämpfen hat. Wir alle sollten aufhören ständig unsere Grenzen zu verschieben, nur um zu gefallen.  

In Dolly Aldertons Memoir Everything I Know About Love geht es um Liebe, Jobs, Freund*innenschaften und Parties. Ihre Erfahrungen damit hat sie hauptsächlich in ihren Zwanzigern gesammelt und sich dann dazu entschieden, die Allgemeinheit daran teilhaben zu lassen. Die Anekdoten sind meistens witzig und vor allem relatable. Trotzdem hat ihre Geschichte auch einen ernsten Kern. In einem der Kapitel geht es um den Nervenzusammenbruch, den sie erlitt, weil sie aufgehört hat, darauf zu achten, was für sie am besten ist. Sie ist einfach unter der Last, allen Menschen um sich herum gefallen zu wollen, egal ob Freund*in, Love-Interest oder Fremde*r.

Als ich dieses Kapitel gelesen habe, konnte ich sofort nachvollziehen, warum ich mich in den meisten Geschichten, die Dolly Alderton erzählt, so gut wiederfinden kann: Dolly und ich sind beide People-Pleaserinnen. Unter People-pleasing versteht man in der Regel ein Verhalten, es immer allen Menschen um sich herum recht machen zu müssen, weil sonst negative Gefühle und ein schlechtes Gewissen entsteht. Dabei stimmt man häufig Dingen zu, auf die man eigentlich keine Lust hat und die manchmal sogar schlecht für das eigene Wohlbefinden sind. Es fühlt sich an, als würde die Welt untergehen, weil man es doch nicht geschafft hat, die Hausarbeit einer Freundin Korrektur zu lesen. Es fühlt sich an, als würde man Glück oder Unglück eines anderen Menschen beeinflussen, wenn man es doch nicht schafft, zu einem Kaffee-Date zu erscheinen. Die Auswirkungen, die dieses Gefühl mit sich bringt, reichen von schlechtem Gewissen bis zu Tränenausbrüchen und Schnappatmung. Die Menschen, an die man dabei denkt, könnten meistens nicht gleichgültiger sein und sind absolut entspannt, weil sie von dem Film, den sich Menschen wie Dolly und ich derweil schieben, überhaupt keine Ahnung haben. Das Einzige, das mir in diesen Situationen hilft, ist die immer wiederholte Rückversicherung, dass auch wirklich alles okay und niemand böse auf mich ist. Denn genau das ist es, was dieses Gefühl überhaupt erst auslöst: die große Angst, jemand könne mich nicht mehr mögen oder sogar hassen. Immer ein bisschen zu nett sein, nicht Nein sagen zu können und immer wieder die eigenen Prinzipien über Bord zu werfen, nur um keine unangenehme Atmosphäre ertragen zu müssen. Nicht selten hat mich diese Verhaltensweise schon in Situationen gebracht, in denen ich nie sein wollte und die mich auch heute manchmal noch belasten. Ich tue weder mir selbst noch anderen einen Gefallen damit. Denn irgendwann kommt wieder der Punkt, an dem ich mich erdrückt von meinem eigenen Verhalten fühle, während mein Umfeld noch denkt, es wäre alles in Ordnung. 

Dolly Alderton hat es geschafft, einen Schritt zurückzugehen, durchzuatmen und sich darüber bewusst zu werden, was sie will und was nicht und das dann auch zu äußern. Genau das ist es, was ich mir ab jetzt vornehme. Wenn es sich mal wieder so anfühlt, als würde die Welt untergehen, als würde die ganze Last der Erde auf meinen Schultern liegen oder als würde mich eine Welle überschwemmen. Dann muss ich kurz in mich gehen, ein bisschen atmen und überlegen, was ich eigentlich will. Denn wenn man sich selbst wegen der kleinsten Kleinigkeiten selber so runter macht, dann kann man erst recht nicht mehr für die Menschen da sein, die man liebt.

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