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Winterzunder #2: Bring Your Own Book

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In unserem Special stellen wir euch Bücher, Musik, Spiele und Serien vormit denen wir uns im Winter am liebsten die Zeit vertreiben. Diesmal stellt Redakteurin Eva ein Gesellschaftsspiel für all diejenigen vor, die ihr Buch nur ungern für einen Spieleabend zur Seite legen.

Bücher sind ein ungeselliges Hobby? Nicht unbedingt! Das Gesellschaftsspiel Bring Your Own Book macht Bücher zum Mittelpunkt des Spieleabends. Inzwischen wird das Spiel, dessen deutsche Version 2017 bei Noris Spiele erschien, zwar leider nicht mehr produziert, doch eine Empfehlung ist es weiterhin wert. Denn in ähnlicher Form kann Bring Your Own Book einfach ohne das Originalspiel nachgespielt werden. 

Wie‘s funktioniert 

Eine Sanduhr, ein Stapel mit 100 Stichwortkarten, auf denen jeweils 2 Kategorien vorgegeben sind, und ein beliebiges Buch oder Magazin pro Spieler:in – das ist alles, was zum Spielen nötig ist. Wer am jüngsten ist, zieht die erste Karte vom Stapel und wählt eine Kategorie aus, die laut vorgelesen wird. Die Aufgabe der Runde besteht nun darin, eine möglichst passende, lustige oder raffinierte Textstelle in den Büchern zu finden. Kategorien können zum Beispiel so klingen: „Der Teil eines Gesprächs in der Sauna“, „Ein gut gemeinter Hinweis für Kinder“ oder „Eine Ausrede, um sich vor Sport zu drücken“. 

Sobald die erste Person eine Antwort gefunden hat, teilt sie es den anderen mit und dreht die Sanduhr um. Dem Rest der Gruppe bleiben nun noch 60 Sekunden, um ebenfalls eine Textstelle auszuwählen. Anschließend lesen reihum alle vor, was sie gefunden haben, damit ein:e Rundensieger:in bestimmt werden kann. Der beste Beitrag wird entweder durch eine Person gekürt, die in der Runde ausgesetzt hat, oder – wenn alle mitgeblättert haben – in allgemeiner Abstimmung gewählt. Für den eigenen Vorschlag darf dann selbstverständlich nicht gestimmt werden. 

Um den Überblick über die Punkte zu behalten, legen alle die gewonnenen Stichwortkarten verdeckt vor sich ab. Wer zuerst drei, vier oder fünf Karten gesammelt hat, gewinnt – je nach Spieler:innenzahl und gewünschter Spiellänge kann hier variiert werden. Damit die Spieler:innen nicht jede Runde im gleichen Buch blättern, kann die Regel eingeführt werden, die Bücher nach jeder Runde im Uhrzeigersinn weiterzureichen. 

Den Genres der verwendeten Bücher sind dabei keine Grenzen gesetzt. Ob Anna Karenina, das vegane Kochbuch oder ein Fachbuch über Bonsaipflege – passende Textstellen bieten sie alle und mit einer neuen Bücherauswahl ist Bring Your Own Book jedes Mal ein etwas anderes Erlebnis. Weiterer Vorteil: Das Spiel eignet sich auch ideal für einen Gruppen-Video-Call. Die Hersteller empfehlen es für drei bis acht Spieler:innen ab 14 Jahren. 

Wie man’s selbst macht

Gekauft werden kann das Spiel zwar nicht mehr, doch das bedeutet nicht, dass es auch nicht mehr gespielt werden kann. Das wichtigste Element – die Bücher – entstammt ohnehin dem eigenen Regal. Auch eine Stoppuhr ist in jedem Smartphone integriert. Fehlen also nur noch passende Kategorien. Eine Möglichkeit ist, kreativ zu werden und sie einfach selbst zu erfinden. Alternativ kann auf Stichwortkarten aus anderen Spielen, wie zum Beispiel Cards Against Humanity, zurückgegriffen werden, von dem online sogar eine kostenfreie Version zur Verfügung steht. Weil es hier oft nur um das Einsetzen einzelner Wörter geht, kann es sinnvoll sein, vorher passende Karten herauszusuchen und sie durch selbstausgedachte Kategorien zu ergänzen. 

Wie’s kommen kann

Zum Abschluss noch ein paar Beispiele möglicher Stichwort-und-Antwort-Kombinationen:

  • Zeile aus der Biografie eines Politikers: „Er war ein Meister in der Kunst, Langeweile zu verbreiten und sich als unbeholfenen Trottel zu geben“ (Patrick Süskind, Das Parfum)
  • Deine Reaktion, wenn du einen Schatz gefunden hast: „Und was ist mit meinem Wellness-Drink?“ (Bibiana Behrendt, Cocktail Basics – Alles, was man braucht, um tolle Drinks zu mixen)
  • Wenn du erfährst, dass du schwanger bist: „Dies war der einzige Augenblick in meinem Leben (ich schwöre es), da ich bereute, Mönch geworden zu sein.“ (Umberto Eco, Der Name der Rose)
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