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The Guilty Feminist

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Heute (am 8. März) ist der Feministische Kampftag. Überall auf der Welt legen FLINTA ihre Arbeit nieder, um an zahlreichen Demonstrationen teilzunehmen, als Zeichen des Protestes gegen Sexismus. Zur Feier des Tages stelle ich einen Podcast vor für alle Feminist:innen und die, die es noch werden wollen.

Hast du dich schon mal gefragt, ob du Feminismus „richtig“ auslegst und vor allem auslebst? Falls ja, ist das überhaupt nicht schlimm, denn ich denke, dass das fast jeder:jede Feminist:in bereits getan hat. Dabei gibt es bei Feminismus gar kein richtig oder falsch. Es ist nicht so, als müsste man in ein offizielles Gebäude laufen, einen Vertrag unterschreiben, der tausende von Klauseln beinhaltet und dann für immer auf diese Vorgaben festgenagelt werden. Feminismus ist keine Zwangsjacke und Feminismus ist auch keine Sekte. Feminismus bedeutet einfach, die Gleichbehandlung zwischen FLINTA und Männern bei Themen wie Bezahlung, Aufteilung von Care-Arbeit und weiteren Strukturen. Trotz dieser Auffassung denke ich manchmal „kannst du als Feminist sowas überhaupt bringen?

Das frage ich mich, wenn ich mit meinen Freundinnen religiös den Bachelor im Fernsehen verfolge, wenn ich Musik mit fragwürdigen Texten höre, wenn ich auf Rom-Coms stehe. Generell, wenn ich Dinge mag, die ich eigentlich als unfeministisch betrachten würde. Natürlich ist mir klar, dass das eine das andere nicht ausschließt, also dass man Feminist:in sein kann und trotzdem auch Dinge mögen kann, die unter der feministischen Lupe nicht astrein aussehen. Aber was bedeutet es dann, dass ich diese Dinge mag?

Oft habe ich diesen Gedanken mit mir rumgetragen, doch beim Feminismus geht es ja überhaupt nicht darum, andere schlecht zu machen oder sich selbst als besser darzustellen. Es geht darum, sich über strukturellen Sexismus bewusst zu sein, ihn aufzudecken und im besten Fall zu dekonstruieren. Das ist auch beim Podcast The Guilty Feminist zu merken. Ins Leben gerufen wurde der Podcast von Frances-White und Sofie Hagen, heute wird er nur noch von Deborah Frances-White moderiert. Zu Beginn jeder Folge nennen die beiden (in neueren Folgen dann Frances-White und ihre Gäste) Gewohnheiten und Ansichten, die sich ihrer Meinung nach mit der Tatsache, dass sie Feministinnen sind, beißen, aber die sie trotzdem vertreten. In Live-Diskussionen werden zu Überthemen wie Pornografie, Entschuldigungen, Essgewohnheiten etc. Geständnisse abgelegt und weiter ausgeführt. Gemeinsam versuchen sie, zu ergründen, woher die Scham oder der Gedanke kommt, dass gewisse Ansichten und Verhaltensweise sich für Feminist:innen nicht gehören. Manchmal fühlt man sich ertappt, oft auch verstanden. Der Podcast ist einfach eine Erinnerung daran, dass wir alle nur Menschen sind, dass es nicht den:die perfekten:perfekte Feminist:in  gibt und dass wir alle irgendwie durch die Gesellschaft beeinflusst werden, in der wir leben. Deshalb darf man trotzdem noch Pink mögen oder gerne Lippenstift tragen. Dass man dies eben nicht dürfe, ist eine Annahme, die eher von Menschen getroffen wird, die sich bisher wenig mit Feminismus beschäftigt haben.

Menschen sind individuell und in jedem:jeder von uns treffen unterschiedliche Charakterzüge und Vorlieben aufeinander und machen uns zu dem, was wir sind. Die Hauptsache ist, dass man das tut, was man möchte und das dann auch vertreten kann. Es ist völlig in Ordnung und feministisch, zu Hause zu bleiben und die Care-Arbeit zu übernehmen oder Sex-Worker*in zu sein, solange die Entscheidung eigenmächtig getroffen wurde. Beim Feminismus geht es nicht darum, anderen Menschen etwas zu diktieren, nachdem sie dann Leben sollen. Es geht darum, dass alle Menschen die gleichen Freiheiten und Rechte genießen können!

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