Listenlust: 5 Gründe, in unabhängigen Buchhandlungen einzukaufen
Es ist Woche unabhängiger Buchhandlungen. Ein Anlass, uns in Erinnerung zu rufen, weshalb der Einkauf in inhabergeführten Buchläden sich so sehr lohnt.
Online und offline sind kleine Büchergeschäfte bedroht von Großkonzernen. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken und die Bedeutung der unabhängigen Läden hervorzuheben, nehmen Händler:innen in ganz Deutschland dieses Jahr zum achten Mal an der Woche unabhängiger Buchhandlungen (WUB) teil. Gute Gründe die Unabhängigen zu unterstützen gibt es viele, hier sind fünf davon:
1. Unerwartete Entdeckungen
Wo kein Algorithmus bestimmt, welches Cover als nächstes ins Blickfeld rückt, werden wir auch auf Titel aufmerksam, die nicht unseren Lesegewohnheiten entsprechen. Vor allem die inhabergeführten Geschäfte können uns mit einem außergewöhnlichen Lektüreangebot überraschen: Im Gegensatz zu den konzerngebundenen Buchläden, in denen normalerweise aktuelle Bestseller im Mittelpunkt stehen, ist das Sortiment bei den Unabhängigen oft stärker an den Interessen der jeweiligen Buchhändler:innen orientiert.
2. „Das gewisse Etwas“
Die Verkäuferin mit der angenehmen Stimme und den unschlagbaren Krimitipps, der Ladendackel oder die antike Lesecouch. Damit eine Buchhandlung zum Lieblingsort werden kann, braucht sie „das gewisse Etwas“. Besonders in den immer ähnlicher werdenden Innenstädten stechen individuell gestaltete Buchgeschäfte hervor. Aber auch in weniger zentralen Stadtteilen, wo selten die dominanten Buchhandelsketten zu finden sind, kann ein inhabergeführter Buchladen „das gewisse Etwas“ zum Viertel beitragen.
3. Umweltfreundlichkeit
Die nächste Abendlektüre im Online-Shop bestellen oder doch in der Buchhandlung um die Ecke? Umweltfreundlicher ist die zweite Option. Denn wenn ein Buch gesammelt mit anderen Bestellungen an ein Geschäft geliefert wird anstatt einzeln bis zur eigenen Haustür, können Lieferwege und Verpackungsmaterial gespart werden. Unbequemer ist das nicht: Einige Buchhandlungen bieten Online-Bestellung nach dem click-and-collect-System an, ansonsten lässt sich die Bestellung von zuhause aus telefonisch aufgeben. Auch längere Wartezeiten fallen nicht an. Die meisten Bücher sind schon am nächsten Tag abholbereit.
4. Lebendige Literaturliebe
Eine Buchhandlung kann noch viel mehr sein als ein Geschäft. Das beweisen uns besonders die unabhängigen Läden, die regelmäßig Veranstaltungen wie Autor:innenlesungen, Vorlesenachmittage oder Poetry Slams organisieren. Dort steht die Literatur nicht nur verkaufsfertig im Regal, dort wird sie zum Leben erweckt.
5. Persönliche Beratung
Ein passendes Buchgeschenk für Menschen zu finden, die den eigenen Literaturgeschmack nicht teilen, kann eine Herausforderung sein. Gut, dass es Buchhändler:innen gibt, die ihr Sortiment gut kennen und Erfahrung mit den Lesevorlieben vieler Kund:innen gesammelt haben. Ihre Empfehlungen sparen uns stundenlanges Grübeln oder die Auswahl eines mittelmäßig geeigneten Geschenks. Auch bei der Wahl der eigenen Lektüre können die Mitarbeitenden hilfreich sein. Sie kennen Geheimtipps in unseren Lieblingsgenres und empfehlen Bücher, die wir wegen des unscheinbaren Covers sonst übersehen hätten.
Wer sich jetzt nach einem Lesetipp waschechter Buchhändler:innen sehnt, hat Glück: Das Lieblingsbuch der Unabhängigen ist in diesem Jahr im Rahmen der Frankfurter Buchmesse schon vor Beginn der WUB gekürt worden: Gewinner ist Der große Sommer von Ewald Arenz.